17. November 2015 14:21 Alter: 8 yrs
Kategorie: Aktuelles

Krampuslauf am 05.12.2015 um 18:00 Uhr


Fast vergessene bayerische Rituale erleben ihre Wiedergeburt

Die historische, aber zu Unrecht in Vergessenheit geratene Tradition des ”Krampus-Laufens” lebt jetzt auch in Deutschland wieder auf. 



Der Krampus ist eine Schreckgestalt in Begleitung des Hl. Bischofs Nikolaus. Ein Adventsbrauchtum in Bayern, Österreich, Liechtenstein, Ungarn, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Südtirol, sowie in Teilen des außeralpinen Norditaliens und Kroatiens.

Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom Krampus bestraft. Der Krampus ähnelt somit in der Funktion dem Knecht Ruprecht, es bestehen aber Unterschiede zwischen beiden Figuren: Während der Knecht Ruprecht einzeln auftritt, treten die Krampusse meist in größeren Gruppen auf. Die Gruppe aus Nikolaus, Krampus und anderen Begleitern wird als Pass bezeichnet.

Der Krampus ähnelt in seinem Aussehen dem Teufel ebenso wie Mystischen und Tiergestalten, so wie sie sich als Schirchperchten im alpenländischen Brauchtum finden. Im Unterschied zu diesen, die in den Rauhnächten laufen, gehören die Krampusse ausschließlich zum Adventbrauchtum.

Der Krampusbrauch war ursprünglich im ganzen Habsburgerreich und angrenzenden Gebieten (auch ganz Bayern) verbreitet, und wurde dann in der Zeit der Inquisition verboten, da es bei Todesstrafe niemandem erlaubt war, sich als teuflische Gestalt zu verkleiden. Jedoch wurde dieser Winterbrauch in manchen schwer zugänglichen Orten weitergeführt.

Ausgehend von den Klosterschulen (Kinderbischofsfest) entwickelte sich seit Mitte des 17. Jahrhunderts der Einkehrbrauch: begleitet von Schreckgestalten, Teufeln und Tiermasken(Habergeiß), prüft und beschenkt der Heilige Nikolaus die Kinder, während die Unartigen vom Krampus bestraft werden. Seit dieser Zeit bildeten sich die Krampuspassen parallel zum Perchtenlauf, mit denen die Veranstaltung seit dem mittleren 19. Jahrhundert wieder öffentlich wird.

Außerhalb der Gegenreformationsgebiete blieben die Krampusse vom norddeutsch-protestantisch geprägten Knecht Ruprecht verdrängt – im alemannisch-protestantischen Raum mischen sich die beiden Formen.

Die „Grölldeifl“ widmen sich mit beachtenswertem Aufwand der Erhaltung dieses winterlichen Brauchtums.

Wir befinden uns auf einer Art „Missionstour“ um diesen einzigartigen und faszinierenden Brauch wieder im allgemeinen Bewusstsein zu etablieren.” Dabei sorgen die Auftritte der „Grölldeifl“ dafür, dass sich die Zuschauer wieder an dieses traditionelle Ritual erinnern, das vor 500 Jahren noch der Abwehr und Vertreibung von Dämonen und sonstigem bösen Geistervolk diente.

Allerdings steht die Sicherheit aller Beteiligten an vorderster Stelle. Wir riskieren keine Verletzungen und werden deshalb von Sicherungskräften begleitet. Gerade auch deswegen sind jegliche Veranstaltungen nur Schauläufe, bei denen weder gejagt noch mit einer Rute geschlagen wird!

Da die „Grölldeifl“ keine kommerziellen Absichten verfolgen, müssen die Mitglieder neben der aufgewendeten Zeit auch finanzielle Opfer bringen. Die Masken wurden n Salzburg extra für uns angefertigt. Auch die Felle stammen aus Österreich. Wir machen alles aus reinem Spaß an der Freude und zum Erhalten der Traditionen.


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